Verstehen durch Tun

Die Kinder werden in der Unter- und Mittelstufe vorwiegend durch eigenes Erleben an die nun klaren Lerninhalte herangeführt. Im Alter von etwa sieben Jahren, wenn die Organbildung mit dem Zahnwechsel zum Abschluss kommt, können sich die Gestaltungskräfte im Kind dem schulischen Lernen zuwenden. Wenn das Kind auch emotional bereit ist, aus der Geborgenheit von Familie und Kindergarten hinauszutreten, ist der Moment der Schulreife gekommen.

 

In den ersten zwei bis drei Schuljahren klingt noch das Nachahmungsalter nach – aus diesem Grund werden an Steinerschulen ab der ersten Klasse zwei lebende Fremdsprachen nach der muttersprachlichen Methode unterrichtet. Im Unterricht geht es um direkte Weltbegegnung, die die Schüler über das Staunen zum Nachdenken anregt. Ein Märchen, ein Lied, ein Finger- oder Denkspiel, die Erfahrung von Farbe und ihrer Wirkung, der Abstand zwischen zwei Tönen, eine Bewegung - Inspiration geschieht auf allen Sinnesebenen. Der Lerninhalt verbindet sich auf diese Weise zuerst mit dem Gefühl und dann erst mit dem Denken und wird zum Schluss durch das Handeln, zum Beispiel durch eigene Experimente oder das Gestalten eines Epochenheftes, konsolidiert. Lebhafte Anteilnahme wechselt sich ab mit ruhigem Betrachten und Nachspüren. So lernt das Kind auf eine gesunde, nachhaltige Weise, abwechslungsreich und ohne Ermüdung.

Ab der dritten Klasse erlebt sich das Schulkind zunehmend nicht mehr als symbiotisch mit der Welt - aus Mitwelt wird  nach und nach Umwelt, umgebende Welt. Die Hausbau-Epoche kann Sinnbild für diese Entwicklung sein: Durch das Errichten eines Hauses beheimatet sich der Mensch auf der Erde. Diese kulturgeschichtliche Tatsache wird in der persönlichen Geschichte des Kindes nachvollzogen, das ebenfalls seinen Platz im Verhältnis zur Welt sucht und schafft. Diese Entwicklung wird auch in der Ackerbau-Epoche unterstützt - ebenfalls im dritten oder vierten Schuljahr.

In der fünften Klasse vollzieht sich nun denkerisch der Übergang von den Geschichten der Unterstufe - Märchen, Legenden, dem Alten Testament - hin zu einem Konzept von tatsächlicher Geschichte. Einer der Schwerpunkte ist daher die Kulturgeschichte bis zum alten Griechenland. Mit der Fünftklässler-Olympiade aller Schweizer Steinerschulen nach griechischem Vorbild kann Geschichte ganz unmittelbar erlebt werden.

In der sechsten und siebten Klasse schliesslich setzt das kausale Denken mit ganzer Kraft ein. Die Waldorfpädagogik entspricht dieser Entwicklung durch die ersten naturwissenschaftlichen Epochen - nämlich Physik in der sechsten und Chemie in der siebten Klasse. Durch die Intensität des Epochenunterrichts, die viel Platz für praxisnahes und erfahrungsorientiertes Lernen lässt, wird die übliche Kluft zwischen eigener Wahrnehmung und theoretischem Konzept von vorneherein geschlossen.

Musizieren und Singen, Rollen- und Theaterspiele und Malen gehören von Beginn an ebenso zum Lehrplan wie Handarbeit und Eurythmie. Ab der sechsten Klasse rundet das Fach Gartenbau den Kanon ab. Durch den breiten Fächerkanon und die Gleichgewichtung aller Fächer kann erfahrungsgemäss jedes Kind in einem oder mehreren Bereichen Stärken zeigen. Das erhält die Lernfreude und fördert das Selbstvertrauen.

 

Nachmittagsbetreuung

Unsere Schule verfügt über eine Tagesschule (Betreuung von 12.00-18.00) für Kinder bis zur 6. Klasse und über einen Mittagstisch für alle.


Kosten Tagesschule

Je Einzeltag 12.30-15.00, freitags bis 16.00 im Monatsbeitrag:

  • CHF 50.00 pro Kind

  • plus Verpflegung CHF 7.00 pro Kind und angemeldetem Tag

Je Einzeltag 12.30-18.00 im Monatsbeitrag:

  • CHF 100.00 pro Kind

  • plus Verpflegung CHF 7.00 pro Kind und angemeldetem Tag

Der Geschwisterrabatt beträgt 50% der Betreuungskosten. Die Kosten sind als Monatsbeiträge kalkuliert und 12 Mal pro Schuljahr (August bis Juli) zu entrichten.

 
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Was unsere Zeit heute braucht, sind soziale werte, kreative denkfähigkeit und eigenmotiviertes handeln - all das findet sich in der waldorfpädagogik
— Heidrun Weber, Schulleitung

 
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